| | zur vierzehnten Ausgabe des OloV-Newsletters.
Die Corona-Pandemie wirkt sich auf die wirtschaftliche Konjunktur und damit auch auf den Ausbildungsmarkt aus. Nachdem zunächst die Durchführung der Abschlussprüfungen in den Schulen die Diskussion beherrschte, ist in den letzten Wochen das Thema der dualen Ausbildung in den Fokus der Politik gerückt. Auf Landes- und Bundesebene haben sich die Ausbildungsmarkt-Akteure für eine Unterstützung der beruflichen Ausbildung stark gemacht. Das Bündnis Ausbildung Hessen reagierte besonders frühzeitig: Die Partner bekannten sich schon am 7. Mai 2020 in einer gemeinsamen Erklärung zur dualen Ausbildung. Vor wenigen Tagen verabschiedete auch die Bundesregierung ein Krisenpaket, das unter anderem Maßnahmen zur Stabilisierung der dualen Ausbildung vorsieht.
Es ist wichtig, die Herausforderungen für den Ausbildungsmarkt aufmerksam zu verfolgen. Dabei sollten die Chancen ergriffen werden, die diese Zeit des Übergangs bietet. Denn es gibt auch Entwicklungen, die hoffnungsvoll stimmen. Die Krise hat den Blick auf viele Dinge verändert: Die Bundesregierung verknüpft die wirtschaftlichen Hilfen mit Zielen der nachhaltigen Entwicklung. Die Digitalisierung vollzieht sich gewissermaßen im Zeitraffer und erlaubt eine neue Art zu arbeiten und zu kommunizieren. Vieles, das noch vor wenigen Monaten in weiter Ferne schien, ist nun möglich.
Auch das Image mancher Ausbildungsberufe, beispielsweise in Medizin und Pflege, in Bildung und Sozialwesen, ist in den Vordergrund gerückt. Bisher eher wenig beachtete Berufe gelten nun als „systemrelevant“. Wissenschaftliche Disziplinen, die vorher kaum jemand kannte, schaffen es in den Abendnachrichten auf die ersten Sendeplätze. Mit der Förderung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit gewinnen neue Tätigkeitsfelder an Bedeutung, für die junge Fachkräfte benötigt werden.
In diesem Newsletter stellen wir einige wichtige Dokumente und Studien zum Thema „Ausbildung in Zeiten von Corona“ zusammen. Für Ihre eigene praktische Arbeit weisen wir außerdem auf eine für Bildungsinstitutionen nutzbare digitale Arbeitsplattform hin.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen: Bleiben Sie gesund und optimistisch!
Ihr OloV-Team bei INBAS | | |
|
|
|
Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“
| | Eckpunkte für ein Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ hat das Bundeskabinett am 24.06.2020 beschlossen und setzt damit eine Zusage des Konjunkturpakets um. Das Maßnahmenpaket richtet sich an KMU mit bis zu 249 Beschäftigten, die durch die COVID-19-Krise betroffen sind. Sie sollen zeitlich befristet im Ausbildungsjahr 2020/21 Unterstützung erhalten, damit sie ihre Ausbildung aufrechterhalten und junge Menschen ihre Ausbildung fortsetzen und erfolgreich abschließen können.
Die Maßnahmen im Überblick sowie weiterführende Informationen unter: https://www.olov-hessen.de/service/aktuelles/detailansicht/bundeskabinett-beschliesst-programm-ausbildungsplaetze-sichern.html | | |
|
|
|
|
|
BIBB-Studie: Ausbildung - auch in der Krise eine Investition
| | Den eigenen Fachkräftebedarf über Ausbildung zu decken, lohnt sich aus vielen Gründen. Nach den Ergebnissen einer neuen repräsentativen Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zu Kosten und Nutzen der betrieblichen Ausbildung sind die Nettokosten der Betriebe im Vergleich zur letzten Erhebung nur leicht gestiegen. Die Investitionen der Betriebe zahlen sich insbesondere bei Übernahme der Auszubildenden aus.
„Auch wenn die Daten“, so BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser, „keine unmittelbaren Rückschlüsse auf das aktuelle Handeln der Betriebe in Corona-Zeiten zulassen, so zeigt die BIBB-Erhebung doch: Für einen Großteil der Betriebe lohnt sich die Ausbildung“.
https://www.olov-hessen.de/service/aktuelles/detailansicht/bibb-studie-ausbildung-auch-in-der-krise-eine-investition.html | | |
|
BIBB-Preprint: Auswirkungen der Corona-Krise auf die duale Berufsausbildung
| | Eine weitere Studie des BIBB geht der Frage nach, welchen Einfluss die Corona-bedingten wirtschaftlichen Entwicklungen auf den Ausbildungsmarkt haben könnten. Die Ergebnisse wurden jetzt als Preprint veröffentlicht.
Der Vorteil des dualen Systems, die enge Kopplung der beruflichen Ausbildung an den Bedarf der Wirtschaft, kann im wirtschaftlichen Krisenfall dazu führen, dass weniger Jugendliche dual ausgebildet werden. Vor diesem Hintergrund entwickelt die BIBB-Studie „Auswirkungen der Corona-Krise auf die duale Berufsausbildung – Risiken, Konsequenzen und Handlungsnotwendigkeiten“ mögliche Szenarien zu Ausbildungsstellenangebot und -nachfrage zum Stichtag 30.09.2020. Neben den allgemeinen Prognosen zur Ausbildungsmarktentwicklung wird dargelegt, welche Ausbildungsberufe und welche Gruppen von Jugendlichen durch die Corona-Krise besonders betroffen sind. Basierend auf diesen Überlegungen werden Handlungsmöglichkeiten für die Politik abgeleitet.
https://www.olov-hessen.de/service/aktuelles/detailansicht/bibb-studie-auswirkungen-der-corona-krise-auf-die-duale-berufsausbildung.html | | |
|
Systemrelevante Berufe: Corona-Krise macht Geschlechterklischees sichtbar
| | Verkäuferinnen, Pflegerinnen oder Gebäudereinigerinnen tragen gerade entscheidend zum Funktionieren unseres Alltags bei. Die meisten der sogenannten systemrelevanten Berufe sind unterdurchschnittlich bezahlt und wenig angesehen – und sie werden vor allem von Frauen ausgeübt. In einem Beitrag geht „Klischee-frei“ der Frage nach, wie sich die Spirale aus schlechten Arbeitsbedingungen, geringer Entlohnung und negativem Image durchbrechen ließe.
https://www.olov-hessen.de/service/aktuelles/detailansicht/klischee-frei-systemrelevante-berufe.html | | |
|
Netzwerk Berufswahl-SIEGEL: Hessen ist Vorreiter bei Digitalisierung
| | Großes Interesse an der Datenbank des Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung aus Hessen zeigten die Teilnehmenden der Bundestagung des Netzwerks Berufswahl-SIEGEL. Die Tagung fand in diesem Jahr am 18. und 19. Juni nicht wie geplant in Freising, sondern virtuell als Videokonferenz statt. Am zweiten Tag präsentierte das Projektbüro Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung (BSO) die Digitalisierung des Verfahrens in Hessen, um mit den bundesweiten Vertreterinnen und Vertretern der rund 50 Träger abzuklären, ob die internetgestützte Gütesiegel-Datenbank Grundlage für ein zentrales Onlinebewerbungstool sein könnte. Etliche Bundesländer bekundeten spontan ihr Interesse für das digitalisierte Verfahren. Auch Prof. Thorsten Bührmann von der Medical School Hamburg (wissenschaftliche Begleitung des bundesweiten Netzwerks) bestätigte, dass Hessen in puncto Digitalisierung des Verfahrens deutschlandweit Vorreiter sei.
Mehr unter: https://www.olov-hessen.de/guetesiegel/das-guetesiegel/aktuelles/ | | |
|
Neue Inhalte in der Rubrik „Praxis“
| | Seit dem letzten Newsletter hat sich wieder einiges auf der OloV-Website getan. Hinweisen möchten wir besonders auf zwei Fachartikel sowie die Praxisbeispiel-Datenbank: Diese Inhalte und noch viel mehr finden Sie im Menüpunkt „Praxis“ unter: www.olov-hessen.de/praxis | | |
|
Nationaler Bildungsbericht 2020: Herausforderungen für das Bildungssystem
| | Am 23.06.2020 wurde der aktuelle Bericht „Bildung in Deutschland 2020“ vorgestellt. Das Schwerpunktkapitel „Bildung in einer digitalisierten Welt“ ist in der andauernden Corona-Pandemie besonderes aktuell.
Besonders alarmierend: Trotz des langjährigen Trends zu höherer Bildung bleiben junge Menschen wieder häufiger ohne Abschluss. Es zeigen sich zunehmend Disparitäten zwischen formal gering und hoch Qualifizierten. Dies hat weitreichende Konsequenzen: Eine formal geringe Qualifikation erhöht für den Einzelnen das Risiko sozialer oder finanzieller Risikolagen und erschwert häufig den Zugang zu beruflich stabilen Positionen.
https://www.olov-hessen.de/service/aktuelles/detailansicht/nationaler-bildungsbericht-2020-viel-licht-aber-auch-noch-schatten.html | | |
|
Berufsbildungsbericht 2020 vorgestellt
| | Am 06.05.2020 hatten Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser den Berufsbildungsbericht 2020 vorgestellt. Der am selben Tag veröffentlichte Datenreport des BIBB ergänzt den jährlichen Berufsbildungsbericht der Bundesregierung um umfassende Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland. Der Hauptausschuss des BIBB hat im schriftlichen Umlaufverfahren eine Stellungnahme zu dem durch das BMBF vorgelegten Entwurf des Berufsbildungsberichts 2020 verabschiedet. Diese ist ebenfalls veröffentlicht.
https://www.olov-hessen.de/service/aktuelles/detailansicht/berufsbildungsbericht-2020-vorgestellt.html | | |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| | Titelfoto: Unsplash / Steve Johnson | | |
|