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BIBB-Studie: Auswirkungen der „Corona-Krise“ auf die duale Berufsausbildung

Welchen Einfluss haben die Corona-bedingten wirtschaftlichen Entwicklungen auf den Ausbildungsmarkt? Dieser Frage geht das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einer neuen Studie anhand einer Szenarien-Analyse. Die Ergebnisse wurden jetzt als Preprint veröffentlicht.

Der Vorteil des dualen Systems, die enge Kopplung der beruflichen Ausbildung an den Bedarf der Wirtschaft, kann im wirtschaftlichen Krisenfall dazu führen, dass weniger Jugendliche dual ausgebildet werden. Vor diesem Hintergrund entwickelt die BIBB-Studie „Auswirkungen der Corona-Krise auf die duale Berufsausbildung – Risiken, Konsequenzen und Handlungsnotwendigkeiten“ mögliche Szenarien zu Ausbildungsstellenangebot und -nachfrage zum Stichtag 30.09.2020. Neben den allgemeinen Prognosen zur Ausbildungsmarktentwicklung wird dargelegt, welche Ausbildungsberufe und welche Gruppen von Jugendlichen durch die Corona-Krise besonders betroffen sind. Basierend auf diesen Überlegungen werden Handlungsmöglichkeiten für die Politik abgeleitet.

Dabei geht die Studie von folgenden Thesen aus:

  • In Krisenjahren suchen Jugendliche nach Ausbildungsalternativen. Diese ergeben sich insbesondere für studienberechtigte Jugendliche.
  • Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sinkt 2020 voraussichtlich unter 500.000, damit mindestens 25.000 weniger als im Jahr 2019. Abhängig von verschiedenen Parametern könnte sie auf bis zu 460.000 Verträge oder darunter fallen.
  • Die Zahl der unvermittelten Ausbildungsplatzbewerber/innen steigt an
  • Jugendliche mit Hauptschulabschluss haben schlechtere Perspektiven als Studienberechtigte, da die entsprechenden Ausbildungsplätze überproportional von der Corona-Krise betroffen sind. Gleichzeitig haben diese Jugendlichen weniger Optionen für alternative Ausbildungswege.
  • Um einen starken Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zu verhindern, müssten Betriebe in besonders betroffenen Branchen unterstützt werden, für die keine Nachholeffekte in der „Post-Corona-Zeit“ zu erwarten sind, z.B. Gastgewerbe, Sport und Tourismus.
  • Ausbildungsbemühungen von Betrieben in Krisenzeiten müssten honoriert werden. Insbesondere das erste Ausbildungsjahr ist für Betriebe mit hohen Aufwänden verbunden.

Ausführliche Informationen und Download der Publikation: https://www.bibb.de/de/123225.php

Einen Themenschwerpunkt „Berufliche Bildung und Corona“ mit weiteren Beiträgen zu diesem Thema stellt das BIBB unter folgender Adresse bereit: https://www.bibb.de/de/121454.php

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