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Befragung von Fachkräften im Übergangssektor: Vorstellung der Ergebnisse
Rund eine Viertelmillion Jugendliche beginnen jedes Jahr staatlich geförderte Maßnahmen, weil sie nach der Schule keinen Ausbildungsplatz finden. Dabei wäre ein großer Teil von ihnen in der Lage, direkt eine Ausbildung aufzunehmen. Diese Einschätzung geht aus einer bundesweiten Befragung unter Fachkräften hervor, die junge Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf begleiten. Die Ergebnisse werden in einer Webkonferenz am 30.01.2025 vorgestellt.
Aus Sicht der befragten Fachkräfte bräuchte es mehr individuelle Unterstützung für die Jugendlichen beim Start ins Berufsleben – zumal beispielsweise 2024 fast 70.000 Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. An der Befragung „Jugendliche im Übergangssektor“ hatten sich bundesweit 1.540 Mitarbeitende, die Jugendliche im Übergangssektor von der Schule zur Ausbildung begleiten, beteiligt. Sie arbeiten etwa in Jobcentern, Berufsschulen, Bildungsträgern oder Einrichtungen der Jugendhilfe. Nach Einschätzung der befragten Fachkräfte bringt die Mehrheit der Jugendlichen die Voraussetzungen mit, um sofort eine Ausbildung aufzunehmen, ein Teil davon allerdings mit Begleitung:
- Nach Auffassung der befragten Fachkräfte könnte mehr als ein Viertel der Jugendlichen im Übergangssektor (26,3 Prozent) sofort eine Ausbildung beginnen, wenn es einen passenden Ausbildungsplatz für sie gäbe.
- Mehr als einem Drittel der jungen Menschen trauen die Fachleute dies ebenfalls zu, sofern sie dabei professionell begleitet werden (36,4 Prozent).
- Ein ähnlich großer Anteil wäre nach Ansicht der Befragten trotz Begleitung derzeit nicht in der Lage, eine Ausbildung aufzunehmen (37,3 Prozent).
„Für rund ein Drittel der jungen Menschen im Übergangssektor sind dessen Angebote tatsächlich sinnvoll. Die große Mehrheit aber könnte, teils mit Begleitung, direkt eine Ausbildung aufnehmen, anstatt eine staatlich geförderte Maßnahme absolvieren zu müssen. Mit Blick auf den Fachkräftemangel, aber vor allem auf die Jugendlichen selbst, sollte dieses Potenzial unbedingt genutzt werden“, sagt Clemens Wieland, Experte der Bertelsmann Stiftung für berufliche Bildung.
Durch die Maßnahmen im Übergangssektor sollen die Jugendlichen idealerweise binnen eines Jahres eine Ausbildung antreten können. Tatsächlich gelingt nur etwa zwei Drittel von ihnen innerhalb von drei Jahren der Übergang in eine Ausbildung. Viele junge Menschen bleiben auch langfristig ohne Ausbildungsabschluss: Die Quote der Ungelernten zwischen 20 und 34 Jahren ist mittlerweile auf knapp 20 Prozent gestiegen, was fast drei Millionen Menschen entspricht.
Für die Übergangsstudie hatte das Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (involas) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung bundesweit Fachkräfte befragt, die Jugendliche im Übergangssektor von der Schule zur Ausbildung begleiten. 1.540 Mitarbeitende haben den Online-Fragebogen beantwortet. Die Befragung auf freiwilliger und anonymer Basis fand im Oktober und November 2024 statt. Die Konzeption wurde u.a. von der Fachstelle für Übergänge in Ausbildung und Beruf des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unterstützt.
In einer gemeinsamen Web-Konferenz am 30.01.2025 stellt die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) die Ergebnisse vor. Anmeldung unter: https://blog-berufswelten.de/web-konferenz-ergebnisse-der-uebergangsbefragung-vorstellung-einordnung-und-diskussion/
Die Publikation vom 15.1.2025 steht zum kostenlosen Download zur Verfügung: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/jugendliche-im-uebergangssektor-1
Quelle: Pressemitteilung der BertelsmannStiftung vom 15.01.2025, https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2025/januar/junge-menschen-koennten-schneller-und-besser-ins-berufsleben-starten#link-tab-259365-11