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Bundesweite Tagung zum Übergang Schule - Beruf: Erfolgreiche OloV-Strategie wird fortgeführt
„Junge Menschen stehen heute vor einer großen Zahl an möglichen Ausbildungs- und Studienangeboten. Das heißt, sie benötigen Orientierung, um den für sie richtigen Start ins Berufsleben nach der Schule zu finden. Viele Unternehmen wiederum suchen händeringend nach Auszubildenden. Unsere sogenannte OloV-Strategie in Hessen setzt genau hier an und ist darin sehr erfolgreich. Darum wollen wir die gute Arbeit unserer Partner vor Ort weiter unterstützen.“ Mit diesen Worten eröffnete Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann am 22.10.2019 die bundesweite Tagung „Gleiches Ziel, vielfältige Ansätze. Strategien und regionale Herausforderungen am Übergang Schule - Beruf“ in Limburg. Rund 230 Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen des Ausbildungsmarkts waren der Einladung des hessischen Wirtschafts- und hessischen Kultusministeriums gefolgt.
Flächendeckende Zusammenarbeit
„OloV“ steht nicht nur für „Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule - Beruf“, sondern auch für flächendeckende Strukturen, in denen seit 2008 im ganzen Land Fachleute aus Kommunen und Kammern, Agenturen für Arbeit und Jobcentern, Schulämtern und Schulen regional zusammenarbeiten. „Das Besondere an OloV ist, dass die Akteurinnen und Akteure vor Ort festlegen, wie sie den jungen Menschen bei der Berufsorientierung helfen können. Denn die Angebote und auch die Bedürfnisse nach Unterstützung sind nicht überall gleich“, betonte der Staatssekretär und verwies zugleich auf die Qualitätsstandards, die für alle OloV-Partner eine gemeinsame Grundlage bilden. „Wir waren 2008 das erste Bundesland, das solche Standards formuliert und festgelegt hat – das schafft Verbindlichkeit. Auf diese Weise konnte das Thema Berufsorientierung fest in den Schulen verankert werden.“ In Hessen wurde auf diese Weise ein tragfähiges Konzept geschaffen, das durch das Engagement der Fachleute in den Regionen lebt und hinter dem das Wirtschafts- wie das Kultusministerium und alle Partner des Bündnisses für Ausbildung stehen.
Aktuelle Förderphase
Die aktuelle Förderphase läuft seit 1. Januar 2018 und endet zum 31. Dezember 2019. Damit war die Fachtagung in Limburg zugleich die Abschlussveranstaltung der fünften Förderphase. „Wir werden OloV weiter finanziell unterstützen“, sagte Staatssekretär Nimmermann abschließend. „Eine neue Förderperiode startet zum 1. Januar 2020 und läuft dann weiter bis Ende 2021.“ Gefördert wird innerhalb des Projekts zum Beispiel die Beratung und das Coaching der regionalen Akteure, regionale Veranstaltungen, zentrale Seminare bzw. Workshops und Öffentlichkeitsarbeit.
Übergang von Schule in den Beruf
Nach Dr. Nimmermanns Eröffnungsrede betonte Dr. Ingo Böhringer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dass der Übergang von der Schule in den Beruf auch in der Bundespolitik ein wichtiges Thema ist. Unter dem Titel "Wie ticken Jugendliche?" stellte Wiebke Jessen von der SINUS:akademie Forschungsergebnisse zu den Lebenswelten Jugendlicher vor und gab damit Impulse zu der Frage, wie sich die unterschiedlichen Milieus erreichen und für Ausbildung interessieren lassen. Monika von Brasch vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (INBAS) gab einen Überblick über die Entwicklung der OloV-Strategie von ihren Anfängen bis heute. Ingrid Schleimer vom Arbeitsministerium in Nordrhein-Westfalen und Anja Stephan vom sächsischen Kultusministerium stellten dar, welche Strategien ihre Länder für den Übergang von der Schule in den Beruf entwickelt haben.
Am Nachmittag boten drei Foren Gelegenheit zur Vorstellung von Praxisbeispielen und zum landesübergreifenden Austausch. Themen waren: die speziellen Herausforderungen der beruflichen Orientierung im ländlichen Raum, das Zusammenwirken landes- und bundesweiter Entwicklungen sowie mögliche Synergien zwischen Landes- und Bundesprogrammen am Beispiel von OloV und dem Kommunalen Bildungsmanagement.
Hintergrund
Die hessenweite Strategie OloV ist die Dachmarke für alle Aktivitäten im Übergang Schule - Beruf in Hessen. OloV steht für „Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule - Beruf“. Ziel der Strategie ist es, die Qualität der Prozesse zu sichern und Parallelstrukturen zu vermeiden, so dass Jugendliche den Einstieg in ihre berufliche Zukunft schaffen – ohne unnötige Umwege, Abbrüche und Warteschleifen.
Auf der Landesebene kooperieren alle Institutionen, die für die Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf verantwortlich sind. Sie haben sich auf verbindliche Qualitätsstandards geeinigt, die im Dialog mit den Akteuren des Ausbildungsmarktes erarbeitet wurden. Die Qualitätsstandards sind der Handlungsrahmen für die regionalen OloV-Netzwerke in den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten sowie in den Sonderstatusstädten Fulda und Hanau. Sie sind gegliedert in die Themen: „Berufliche Orientierung“, „Akquise von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen“ und „Beratung, Matching und Vermittlung“.
Die Ausbildungsmarkt-Akteure jeder hessischen Region legen ihre strategischen Ziele für mehrere Jahre fest und entscheiden, an welchen Qualitätsstandards sie schwerpunktmäßig arbeiten. Diese Ziele werden in einer regionalen Strategie dokumentiert, die von den politisch Verantwortlichen und Spitzen der beteiligten Institutionen in der Region unterzeichnet wird.
Die hessenweite Strategie OloV wird von der Hessischen Landesregierung aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, des Hessischen Kultusministeriums und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds gefördert. Die Hessenweite Koordination der OloV-Strategie ist angesiedelt beim INBAS Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik GmbH in Offenbach.