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Über 30 Schulen werden Botschafter für Studien- und Berufsorientierung
„Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Wirtschaftsverbänden ist bei der Berufs- und Studienorientierung von großer Bedeutung, denn kein noch so gutes Lehrbuch kann einer Schülerin oder einem Schüler sagen, was er oder sie später einmal machen soll“, erklärte Hessens Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel am 24.09.2019 als Vertreter der Kultusministerkonferenz in Berlin bei der Ernennung von über 30 Schulen aus ganz Deutschland zu Botschaftern für Berufs- und Studienorientierung.
Programm „Berufswahl-SIEGEL“
Die am Programm „Berufswahl-SIEGEL“ teilnehmenden Schulen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Berufs- und Studienorientierung als wesentlichen Bestandteil im Unterricht verankert haben und über ein umfangreiches Netzwerk aus Unternehmen, Berufsberatung und Bildungsträgern verfügen, das Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, in Unterrichtsprojekten und Betriebspraktika erste berufliche Erfahrungen zu sammeln.
Wichtige Einblicke in Wirtschaftsabläufe
„Die beteiligten Unternehmen geben Schülerinnen und Schülern wichtige Einblicke in Wirtschaftsabläufe und helfen ihnen schon während der Schulzeit dabei, eine genauere Vorstellung von der Arbeitswelt zu bekommen“, so Lösel weiter. „Dadurch erleichtern sie den späteren Absolventinnen und Absolventen nicht nur den Übergang von der Schule in Beruf oder Studium, sondern knüpfen frühzeitig Kontakte zu ihren künftigen Fachkräften. Eine Win-win-Situation, die das große Interesse aller beteiligten Akteure an der Teilnahme am Netzwerk erklärt.“
Im Jahr 2018 verfügten bundesweit knapp 1.600 weiterführende Schulen über das Zertifikat. In Hessen ist das Berufswahl-SIEGEL unter dem Ausdruck „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“ bekannt. Neben dem Kultusministerium kooperieren das Wirtschaftsministerium, die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit sowie Handwerks-, Industrie- und Handelskammern, um Schülerinnen und Schülern frühzeitig berufliche Perspektiven aufzuzeigen. „Das Berufswahl-SIEGEL macht ausgezeichnete Berufs- und Studienorientierung an Schulen sichtbar und steht für eine flächendeckend hohe Qualität der Beratung“, so Lösel weiter.
Herausforderungen der Berufsorientierung
Im Vorfeld der Preisverleihung erörterte der Staatssekretär zudem mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis aktuelle Herausforderungen der Berufsorientierung. Dabei ging es auch um die Frage, welchen Beitrag Schule leisten kann, um junge Menschen gezielter auf eine zunehmend digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten. „In Zukunft werden digitale Arbeitsformen eine immer wichtigere Rolle im Berufsalltag spielen“, betonte Lösel. „Deshalb ist es schon heute wichtig, Schülerinnen und Schülern die Chancen und Risiken, die die Digitalisierung bietet, aufzuzeigen. Je besser die Berufs- und Studienorientierung als ein Teilaspekt schulischer Bildung funktioniert, desto weniger Ausbildungs- und Studienabbrüche sind später zu erwarten. Mit dem Berufswahl-SIEGEL schaffen Schule und Wirtschaft genau das.“
Quelle: Pressemitteilung des Hessischen Kultusministerium vom 24.09.2019