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Praxisbeispiel für den Qualitätsstandard BO7 – „Betriebspraktika, Betriebserkundungen, Projekte mit externen Partnern und berufsbezogene Projektarbeit“


Offene Werkstatt „MachWerk“ im Schwalm-Eder-Kreis

Bei kreativem „Werkeln“ Kontakt zum Handwerk knüpfen: Die Offene Werkstatt „MachWerk“ in Homberg (Efze) möchte zur Berufsorientierung beitragen und Jugendlichen einen Einblick in handwerkliche Berufe erlauben.

Die Idee dazu stammt von echten Pionier:innen. Im Rahmen des „Summer of Pioneers“ lud die Stadt Homberg (Efze) 20 Digitalarbeiter:innen und Kreative u.a. aus Berlin, Hamburg, Jena, dem Rhein-Main-Gebiet und Wien zu Probewohnen und Co-Working auf dem Land ein.

Die „Pioneers“ revanchierten sich mit jeder Menge guter Ideen für die Stadt und packten bei der Umsetzung gleich tatkräftig mit an.

Aus einer dieser Ideen entwickelte sich das „MachWerk“: In einer leerstehenden Schusterwerkstatt stehen heute wieder eine Werkbank und Arbeitstische, zahlreiche gespendete Werkzeuge komplettieren die Ausstattung.

Eine offene Werkstatt für Jugendliche in Homberg, das war die Vision der „Pionieers“ Anna Groos, Johannes Kramarek und Julian Schmelzle. Aus der Vision wurde Realität. Im November 2021 gaben sie den offiziellen Startschuss für das erste Projekt „Repair“. Hier erhalten handwerklich interessierte Homberger Jugendliche die Möglichkeit, kaputten Alltagsgegenständen neues Leben zu schenken. Julian Schmelzle, der viel Erfahrung aus einem Wiesbadener Makerspace mitbringt, will die Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren mit Rat und Tat dabei unterstützen, Kleidung, Möbel, elektrische Geräte, Spielzeug, Skateboards und was eben so kaputtgeht, eigenhändig zu reparieren.

MachWerk – „Einfach machen!“

Zwischen Idee und Eröffnung lagen nur wenige Monate. Wie kann es gelingen, ein solches Projekt in so kurzer Zeit Wirklichkeit werden zu lassen? Das war möglich, weil im Schwalm-Eder-Kreis und in der Kreisstadt Homberg (Efze) die Netzwerke funktionieren. Und weil statt „Ja, aber…“ ganz oft „Einfach machen!“ gesagt wurde. Oder wie Bürgermeister Dr. Nico Ritz es ausdrückt: „Hier haben sich Macherinnen und Macher gefunden und machen einfach.“

Im September 2021 stellte Anna Groos das Projekt der OloV-Steuerungsgruppe vor und warb für eine Mitwirkung. Neben der ideellen Unterstützung, die ihr in Aussicht gestellt wurde, gab es schließlich noch eine sehr konkrete: Der Bildungsfonds Schwalm-Eder fördert das „MachWerk“, indem er die erste große Rechnung für die Grundausstattung mit Werkzeug und Verbrauchsmaterial beglich.

Seit der Eröffnung hat sich schon eine Menge getan: Zwei Schulen nutzen die Werkstatt für schulische Angebote, 2022 werden drei Klassen mehrmals wöchentlich dort arbeiten. Weitere Schulen wollen am Nachmittag Projekte im MachWerk durchführen.

Die Ausstattung wird kontinuierlich verbessert: ein 3D-Drucker und ein Beamer sind hinzugekommen, ein Internet-Anschluss wird installiert und auch eine Küche wird noch eingebaut. So soll das MachWerk dauerhaft als festes Angebot in der Altstadt etabliert werden.

Für die individuelle Nutzung bleibt das MachWerk zunächst an zwei Nachmittagen pro Woche geöffnet. Zusätzlich sind Workshops in der Vorbereitung, bei denen sich neben alten und neuen Pionier:innen (das Projekt wird fortgesetzt) auch Firmen aus der Region engagieren. Bei Workshops und Projekttagen können Unternehmen mit Auszubildenden in Kontakt kommen. „Wer miteinander ein paar Nachmittage an einem Projekt geschraubt hat, lernt sich auf eine ganz andere Art kennen als bei einem Gespräch auf einer Bildungsmesse“, ergänzt Kramarek.

Kontakt

Dieses Praxisbeispiel wurde zur Verfügung gestellt durch die Regionale OloV-Koordination im Schwalm-Eder-Kreis.

Aufnahmedatum: 25.01.2022

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