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Praxisbeispiel zum Qualitätsstandard MV9 – „Regionaler Bericht zum Übergang Schule - Beruf“
Befragung von Jugendlichen zu Berufsorientierungsangeboten im Landkreis Kassel
Seit 2010 treffen sich im Landkreis Kassel im Rahmen von OloV regelmäßig Vertreterinnen und Vertreter von allgemeinbildenden Schulen, Beruflichen Schulen sowie Betrieben und Kammern zum Austausch über Berufsorientierungsveranstaltungen sowie über verschiedene Aspekte des Übergangs von der Schule in Ausbildung. Dabei trat die Frage auf, wie Jugendliche die Berufsorientierung in allgemeinbildenden Schulen und den Übergang in Berufliche Schulen und Ausbildung einschätzen. So entstand die Idee, Jugendliche in leitfadengestützten Interviews direkt zu befragen.
Im Mai 2014 führte daher die Jugendberufshilfe des Landkreises Kassel mit Unterstützung durch eine externe Sozialwissenschaftlerin eine Erhebung durch, für die insgesamt 60 junge Menschen befragt wurden. Die 19 weiblichen und 41 männlichen Jugendlichen, die sich für die Interviews freiwillig meldeten, besuchten die Berufsfachschule, die Fachoberschule sowie Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung, in denen ein Schulabschluss erworben werden kann. Auch 15 Auszubildende nahmen teil. Knapp drei Viertel der Jugendlichen waren 16 oder 17 Jahre alt, ein Viertel bereits älter. Gemeinsam war allen Befragten, dass sie seit ca. zehn Monaten als Voll- oder Teilzeit-Schüler/innen die Herwig-Blankertz-Schule in Hofgeismar besuchten. Sie konnten sich an die Berufsorientierungsangebote verschiedener Gesamtschulen im Landkreis noch gut erinnern.
Als besonders gut und nützlich bewerteten die befragten Jugendlichen Aktivitäten, bei denen es zu Betriebskontakten kam und Berufe möglichst im betrieblichen Kontext erkundet werden konnten. Das mehrwöchige Schulpraktikum fanden die Jugendlichen mit Abstand am besten. Als zweitbestes Angebot wurden Veranstaltungen wie Berufsinfotage oder "Café Beruf" genannt, bei denen sich Ausbildungsbetriebe in der Schule präsentieren. Auch der Besuch einer Ausbildungsmesse wurde empfohlen. Ein positiv erlebtes Praktikum scheint also die beste Werbung für eine duale Ausbildung zu sein. "Betriebe, die händeringend nach Auszubildenden suchen, sind deshalb gut beraten, anstelle von monotonem Einräumen in Regale die vielfältigen Tätigkeiten in einem Berufsfeld aufzuzeigen und auf eine gute Betreuung der Praktikanten zu achten", fasste OloV-Regionalkoordinatorin Ulrike Beutnagel von der Jugendberufshilfe des Landkreis Kassel dieses Ergebnis zusammen.
Die Ergebnisse der Befragung sind als Broschüre veröffentlicht.
Weiterführende Informationen
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Dieses Praxisbeispiel wurde zur Verfügung gestellt durch die Regionale OloV-Koordination im Landkreis Kassel.
Aufnahmedatum: 28.10.2015 | letzte Aktualisierung: 26.02.2020