Zum Inhalt springen Menü Menü

Sie sind hier:

Praxisbeispiel zum Qualitätsstandard BO7 – „Betriebspraktika, Betriebserkundungen, Projekte mit externen Partnern und berufsbezogene Projektarbeit“


Relaunch des Beurteilungsbogens Betriebspraktikum in Stadt und Landkreis Kassel

2021 wurde der Beurteilungsbogen Betriebspraktikum im Rahmen eines längeren Abstimmungsprozesses komplett überarbeitet. Neben der Verwendung von gendergerechter Sprache, Aufnahme von inklusiven Gesichtspunkten wurden auch die Beurteilungskriterien diskutiert, fachlich erörtert und an vielen Stellen angepasst.

So kam es zu einem Relaunch des seit 2012 zwischen SCHULEWIRTSCHAFT und der OloV-Steuerungsgruppe abgestimmten „Beurteilungsbogen Schülerbetriebspraktikum“. Dieser Bogen wird mittlerweile flächendeckend in Förderschulen, allgemeinbildenden Schulen und beruflichen Schulen in Stadt und Landkreis Kassel eingesetzt und hat eine hohe Akzeptanz bei Betrieben und Unternehmen.

Der nun überarbeitete „Beurteilungsbogen Betriebspraktikum“ versucht, betrieblichen, lerntheoretischen wie pädagogischen Sichtweisen Rechnung zu tragen.

An dem intensiven und auch kontrovers geführten Abstimmungsprozess waren SCHULEWIRTSCHAFT und eine im Rahmen von OloV eingesetzte Arbeitsgruppe beteiligt. In der Arbeitsgruppe wirkten Lehrkräfte, Fachkräfte des Übergangsmanagements, Vertreter des Schulamtes und Personalverantwortliche aus Betrieben mit.

Eine größere Diskussion entbrannte bei der Frage, ob Fehltage im Beurteilungsbogen weiterhin aufgeführt werden sollen. Kann diese Angabe bei Schülern und Schülerinnen bereits zu Stigmatisierung und Demotivation führen? Ist diese Information nicht bereits im Beurteilungskriterien „Zuverlässigkeit“ mitenthalten? Letztendlich gaben die Stimmen von vielen Betrieben den Ausschlag, diese Information beizubehalten. Die Betriebe votierten dafür, da der Beurteilungsbogen in der Regel einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz beiliegt und diese Information für Betriebe im Auswahlverfahren große Relevanz hat.

Ein weiteres Anliegen im Überarbeitungsprozess war, den Bogen auch nach Gesichtspunkten der Inklusion zu betrachten. So ist eine Beurteilungsskala entstanden, die vertikal in den Anforderungen ansteigt und insgesamt 16 unterschiedliche Beurteilungskriterien in drei Kompetenzbereichen enthält. Der Beurteilungsbogen beginnt mit dem relativ einfachen Kriterium „Pünktlichkeit“, führt über „Kommunikationsfähigkeit“ und „Erledigung praktischer Aufgaben“ und endet mit dem relativ anspruchsvollen Kriterium „Selbstständigkeit“.

Der Bogen steht den Schulen als Printversion zur Verfügung, die von SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen vertrieben wird. Zusätzlich wird für Schulen und Betriebe auch ein digitales Formular zur Verfügung gestellt, welches selbst ausgedruckt werden kann.

In den erhaltenen Rückmeldungen wird häufig das ansprechende Erscheinungsbild und die Wertigkeit (farbliche Gestaltung, Haptik, Gewicht des Papierbogens) erwähnt. Der Beurteilungsbogen ist mittlerweile ein regelhaft eingesetztes Instrument bei der Praktikumsbeurteilung geworden. Die übersichtliche Struktur und ein Beurteilungssystem auf der Basis von Schulnoten machen das Ausfüllen für die Betriebe einfach. Es wird berichtet, dass die Schülerinnen und Schüler das Dokument am Ende des Praktikums regelrecht stolz entgegennehmen und auch gerne zu Bewerbungszwecken einsetzen.

Der Bogen wird mittlerweile hessenweit eingesetzt. Auch bundesweit findet der Bogen große Anerkennung und wird genutzt.

Weiterführende Informationen

Die jeweils aktuelle Version des Beurteilungsbogens Betriebspraktikum als PDF sowie als PDF-Formular zur digitalen Bearbeitung durch Betriebe und Schulen stellt SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen zur Verfügung unter: https://www.arbeitgeber-nordhessen.de/beurteilungsbogen

Kontakt

Eingestellt: 25.04.2016 | Letzte Überprüfung: 10.08.2021

Zurück zum Seitenanfang